Während in der klassischen Mikroskopie die Zellen fixiert werden müssen, was
Zerstörungen und Artefakte mit sich bringt, können mit Fluoreszenz-basierten
Mikroskopiemethoden, z. B. der laser scanning-Mikroskopie, lebende Zellen
viel realistischer beobachtet werden. Dabei wird der Erkenntnisgewinn enorm
erweitert, da nicht nur eine exakte Lokalisation von spezifischen Proteinen
oder Nukleinsäuren in der Zelle bestimmt werden kann, sondern auch deren
Bewegungen und Interaktionen in einer intakten, lebenden Zelle. Durch die
resolution Evolution, bei der die Auflösungsgrenze drastisch nach unten
verschoben wurde, z. B. mit der stochastic optical reconstruction microscopy
(dSTORM), können sogar einzelne Moleküle in lebenden Zellen erfasst werden.
Jan Schlegel und Markus Sauer zeigen in ihrem Beitrag, wie man mit der
3D-Gitter-Lichtblatt-dStorm-Technologie die Verteilung des Adhäsionsrezeptors CD56 in der Plasmamembran visualisieren kann.
Anne Schlaitz wendet die konfokale laser scanning-Methode an, um in lebenden Zellen die Dynamik des ERs während der Mitose zu erforschen.
Tobias Becker und Pavel Kielkowski stellen in ihrem Artikel eine Pronukleotid-Sonde für das in situ fluorescence Imaging zur Identifizierung und Beobachtung von AMPylierten Proteinen vor. Hintergrundbild: Sich teilende HeLa-Zellen unter dem Lichtmikroskop. Chromosomen im Zellnukleus (lila), Mikrotubuli im Zellskelett (Tubulin, grün) und Aktin (rot) sind erkennbar.
Bild: Kevin Mackenzie, University of Aberdeen, Wellcome Collection,
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